Digitalisierungsgrad und Digitalisierungsindex

02/2023

Ermitteln Sie Ihren Digitalisierungsgrad und sehen Sie wo Sie als Unternehmen stehen. Die Konkurrenz schläft nicht und die Digitalisierung ist im vollen Gange. Unternehmen müssen sich nicht nur strukturell anpassen, sondern auch Kompetenzen aufbauen und weiterentwickeln, um mit der Konkurrenz mithalten zu können.

Wie funktioniert der Digitalisierungsgrad

Der Digitalisierungsgrad gibt an, wie stark ein Unternehmen oder eine Institution bereits auf die digitale Transformation gesetzt hat. Um das Potenzial der Digitalisierung zu erfassen, werden digitale Reifegradmodelle verwendet. Mit Hilfe des Digitalisierungsgrad können Unternehmen nicht nur sich selbst im Status Quo betrachten, sondern auch eine Metrik entwickeln, um Ihr Digitalisierungsvorhaben zu messen.

Es ist ratsam, den Digitalisierungsgrad in verschiedenen Bereichen zu unterscheiden, z. B. in Bezug auf die Infrastruktur, die Geschäftsprozesse und die Geschäftsmodelle. Der Grad der Digitalisierung ist immer abhängig von einem spezifischen Zweck oder konkreten Zielen des Unternehmens. Beispielsweise könnte das Ziel sein, die Bearbeitungsdauer von Aufträgen um 40 % durch digitale Prozesse zu verkürzen.

Der Digitalisierungsindex

Es wird immer wichtiger für Unternehmen zu erkennen, wo sie in Bezug auf die Digitalisierung stehen und wie sie im Vergleich zu anderen Unternehmen abschneiden. Die digitale Revolution und der Wandel der Arbeit betreffen jede Branche, und die erfolgreiche digitale Transformation kann entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit sein.

Um Antworten zu finden, nutzen viele Unternehmen Digitalisierungsindizes. Diese Indizes zeigen den aktuellen Stand der Digitalisierung in verschiedenen Branchen auf und identifizieren Handlungsbedarf. Es gibt verschiedene Arten von Digitalisierungsindizes, die sich je nach Unternehmensgröße, Branche und Region unterscheiden.

Ein Digitalisierungsindex bewertet den Digitalisierungsgrad auf Basis eines Punktesystems. Zum Beispiel kann der "Digitalisierungsindex Mittelstand" bis zu 100 Punkte vergeben und den durchschnittlichen Digitalisierungsgrad sowie verschiedene Werte in verschiedenen Handlungsfeldern wie "Beziehung zu Kunden" und "Produktivität in Unternehmen" abbilden.

Ein weiterer Index, der vom Fraunhofer-Institut im Auftrag des Bundesinnenministeriums erstellt wird, misst den Grad der Digitalisierung in verschiedenen Bundesländern und berücksichtigt auch Faktoren wie öffentliches WLAN und Bürgerservices.

International bietet der "Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft" (Digital Economy and Society Index = DESI) eine Orientierung zur Digitalisierung in den EU-Ländern.

Diese Digitalisierungsindizes helfen Unternehmen, ihren eigenen Fortschritt in der digitalen Transformation zu bewerten und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil

Unternehmen treiben die digitale Transformation auf unterschiedliche Weise voran, je nach Branche und individuellen Strategien. Der Digitalisierungsindex Mittelstand zeigt, dass die Digitalisierung in vielen Branchen zunehmend bewusst vorangetrieben wird. Einige Branchen sind dabei weiter fortgeschritten als andere; zum Beispiel sind Banken und Versicherungen in ihrem Digitalisierungsgrad weiter als Unternehmen im Gastgewerbe.

Eine erfolgreiche digitale Transformation kann sich positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken. Unternehmen, die als "Digital Leader" gelten, sind oft zufriedener mit ihren Unternehmenskennzahlen im Vergleich zu Mitbewerbern. Selbst Unternehmen, die nur einzelne digitale Maßnahmen umsetzen, berichten von positiven Ergebnissen wie höheren Umsätzen und dem Gewinnen neuer Kunden.

Große Unternehmen haben tendenziell mehr Ressourcen, um sich auf den Wandel der Arbeit einzustellen und die Digitalisierung voranzutreiben. Dennoch profitieren auch kleine Unternehmen deutlich von Technologien wie Cloudlösungen, künstlicher Intelligenz und modernen Kommunikationsmitteln. Es ist wichtig, nicht untätig zu bleiben und auf passive Weise abzuwarten, sondern aktiv die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.